Um und vor 1500 beerdigte man die Toten anonym in Sammelgräbern, lediglich Adlige und wohlhabende Bürger wurden in und um die Kirchen beerdigt. Im 16. Jahrhundert begann man, die mit Namen und Daten versehenen Grabplatten senkrecht aufzustellen. Martin Luther bezeichnete diese als „Sprechende Steine“. In der Barockzeit waren mit Totenköpfen, Skeletten und Dingen, die mit dem Tod zu tun hatten, verzierte Gegenstände sog. „Memento Mori“ im Trend. Die Menschen sollten sich erinnern, dass ihr Leben endlich ist. Auch die Grabsteine der wohlhabenden Bürger dieser Epoche waren mit Totenschädeln und Skeletten oder Sensen verziert.
Erst in den Epochen danach war es üblich, die Gefühle der Trauernden in den Mittelpunkt zu stellen. Die Menschen begannen um 1800 die Grabstätten einzuzäunen und in diesen „kleinen Gärten der Erinnerung“ Blumen zu pflanzen.
Mit Aufkommen der maschinellen Fertigung wurden Grabsteine für alle erschwinglich. Heute dient ein Grabmal als Zeichen der Erinnerung. Ein gut gestaltetes Grabmal soll durch das Betrachten der Gestaltung und der individuellen Grabsymbole, die zum Namen auf dem Grabmal angebracht werden können, schöne Erinnerungen auslösen.